Im „Ammerbucher Grenzstein-Refugiums“ (AGR) gibt es einen neuen, ganz besonderen Grenzstein. Dieser Stein ist (bzw. war es bevor er wohl erosionsbedingt den Hang hinunterstürzte) der nördlichste Grenzstein der Ammerbucher Gemarkung. Die Ammerbucher Gemarkung erstreckt sich weit in den Schönbuch hinein bis über den Goldersbach hinaus und grenzt dort auch an die Gemarkung Altdorf. Von dieser Grenze stammt der neuste Zuwachs des AGR.

Die AGR-Nummer 38 lag umgefallen im Wald in einem sumpfigen Nebentälchen des Goldersbaches in der Nähe der „Neuen Weinsteige“ ca. 450 m südlich des Falkenkopfgipfels. Ungewöhnlicherweise weicht hier der übliche Grenzverlauf von Ammerbuch, immer am Rand des Goldersbachtal, ab und erstreckt sich einige hundert Meter als Wurmfortsatz Richtung Norden in ein kleines namenloses Tal (weiter oben „Schinderklinge“ genannt), das den nördlichsten Teil der Ammerbucher Gemarkung darstellt. Warum es diese Anomalie gibt, ist leider nicht bekannt. Durch die abgelegene Lage in sumpfigem Gelände war eine Bergung nur möglich bei gefrorenem Grund und mit erheblichen Mühen.

Der Stein zeigt eine schön gerundete „Hirschstange“ für Württemberg (für Gemarkung Altdorf), ein halbes „B“ für Breitenholz durch einen Alterungsschaden und darunter die Grenzsteinnummer „369“. Die Krinne/Grenzverlaufslinie ist sehr ungewöhnlich und zeigt einen fast hufeisenförmigen Verlauf an diesem Grenzabschnitt. Die beiden anderen Seiten sind zur einen Seite frei von Inschriften, zur anderen Seite mit der Ziffer „12“ versehen.